Thea die zweite

[Dietmar]

Hallo Schnitzfreunde,
ich hatte im November mit meiner Maria angefangen nach monatlicher Schnitzpause, ich bin restlos gescheitert. Versucht habe ich es immer wieder, hab mir von Herbert die Größentabelle schicken lassen, ging aber nicht weiter. Irgendwie hatte ich Angst vorm schnitzen. Da kam mir die Idee die Thea vom Little Folk noch einmal zu schnitzen, an ihr habe ich über eine Woche geschnitzt und war am verzweifeln, nun ist sie fertig.
Beim anschauen der Bilder fand ich die Schnittflächen sehr unsauber und rau. Mit dem bloßen Auge ist mir das gar nicht so aufgefallen. Scheinbar hat mein alter Fotoapparat eine sehr hohe Auflösung und bringt so jeden kleinsten Mangel zum Vorschein. Schleifen soll man ja die Schnitzarbeiten nicht, so mein Schnitzlehrer aus dem Erzgebirge, nun ich weiß auch nicht was richtig ist.
Aus alter Gewohnheit heraus habe ich sie morgens meiner Frau auf den Kaffeetisch gestellt, hatte danach wieder einen schönen Tag.
Viele Grüße Dietmar aus Sonnendorf vom Sonnenhof

[Volker]

Hallo Dietmar,
Deine Thea ist von der Anordnung der Schnittflächen schon recht gut. Die Oberflächen der Schnittflächen sehen aber, wie Du selber sagst so unsauber aus.
Woran mag das liegen?
Die erste Vermutung wäre, das Schnitzmesser war nicht scharf genug.
Die zweite Vermutung, Du hast die Grundierung vergessen oder die Grundierung war zu wässerig und hat die Fasern nachträglich aufgerichtet.
Die dritte Vermutung, die Farbe war zu dickflüssig und bildete Riefen auf dem eigentlich glatten Holz.

Du mußt selber nachschauen woran das wohl gelegen hat. Mach einfach mal ein paar Versuche mit Abfallholz.
Viele Grüße von Volker

[Thomas]

Hallo Dietmar,

Thea sieht richtig nett aus.
Das Rauhe kommt von zu dicker Farbe. Man kann die Pinselstriche gut erkennen........
Trotzallem, eine gelungene Arbeit.

[hoerbi]

Hallo Dietmar,

es ist das bei dir eingetreten von dem ich schon mehrfach in meinen Beiträgen geschrieben habe.
Einem jeden Hobbyschnitzer kann ich nur ans Herz legen, wenigsten einmal in der Woche und sei es nur für eine halbe Stunde sein Werkzeug zur Hand zu nehmen und ein paar Schnitte zu machen. Dietmar, du glaubst nicht wie schnell man seine Fingerfertigkeit verliert.
Du hast es nun selbst erlebt, das man sich nach einer längeren Pause anstellt wie der erste Mensch und dementsprechend sieht die Arbeit dann auch aus, mit der man selbst nicht zufrieden ist.
Je weiter man sich in die Materie des Schnitzens vorwagt, um so wichtiger ist es sein Werkzeug zu beherrschen und das kann man nur, in dem man sie auch zur Hand nimmt.
Gewiss kann man mit Farbe vieles übertünchen, doch beim genauen hinsehen, sieht man das du aus der Übung bist.
Sicher bist du in der Form kein Einzelfall, denn viele Hobbyschnitzer kramen ihre Schnitzwerkzeuge erst raus, wenn es draußen ungemütlich ist, und all diese Leute fangen immer wieder von vorn an und haben somit echte Probleme wieder rein zu finden.

[Hans]

Hallo Dietmar,

auch wenn man nicht schleifen soll , was spricht dagegen, wenn man mit einem Schleifschwamm nach der Grundierung und vor der Bemalung mal kurz den Rest der rauhen Stellen etwas abglättet.
Wenn du dann besser zufrieden bist mit deiner Arbeit ! ( die Farben etwas dünner auftragen , sind wahrscheinlich Plakafarben ? )

Gruß , Hans

[Dietmar]

Hallo zusammen,
Danke für eure Hinweise. Es ist schon schön, dass man immer die richtigen Hinweise hier im Forum bekommt. Die Farbe hatte ich schon verdünnt, war wohl doch zu wenig. Die fertige Gesichts/Hautfarbe habe ich noch nie verdünnt, werde ich das nächste mal machen. Die Eisen und Messer sind eigentlich scharf, werde sie aber noch einmal auf dem Leder abziehen. Herbert, ich glaube und hoffe, dass meine Frau mich jetzt wohl noch öfter zum schnitzen trennt, sie hatte richtig Angst das ich die Messer nicht mehr anfasse.
Viele Grüße Dietmar aus Sonnendorf vom Sonnenhof