Hallo Karl,
eine Mikrofase ist eine zusätzliche Fase an der Schneide.
Bei Hobeleisen und Stechbeiteln erhöht man damit den Fasenwinkel minimal um eine stabilere Schneide zu bekommen und Ungleichmäßigkeiten der Spiegelseite auszugleichen.
In diesem Beitrag wird das sehr schön erklärt:
http://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Re ... che-scharf
Bei Schnitzeisen macht das keinen Sinn. Durch die Form der Eisen wäre es in der Tat auch schwierig eine solche Fase anzubringen. Bei häufigem Abziehen in etwas zu steilem Winkel (nur Schneide aufgelegt und nicht die ganze Fase) bildet sich mit der Zeit auch eine Mikrofase.
Was man machen kann ist, ist es bei Eisen von Stich 2 bis Stich 7 (max. Stich 8) eine Innenfase anzubringen.
Diese Innenfase erlaubt dir das Heft der Eisen etwas höher zu halten, wenn man diese umgekehrt ansetzt.
Umgekehrt heisst mit der Höhlung zum Holz. Das macht am öfters, wenn man an konvexen Flächen arbeitet.
Die Fase sollte relativ flach sein und nicht breiter als 1-1,5 mm. Der Fasenwinkel der Einzelfasen addiert sich. D.h. z.B. Aussenfase 23° plus Innenfase 2° macht einen Gesamtwinkel von 25°......
An Eisen mit Stichen über 8 macht es kaum noch Sinn, da diese Stiche schlecht ungekehrt angesetzt werden können.
Die Innenfase ist aber auch immer etwas kontrovers diskutiert. Der Eine liebt sie, der Andere hat sie noch nie vermisst.