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Was zum Üben

Verfasst: Do 25. Aug 2016, 19:43
von hoerbi
Hallo Schnitzfreunde,

ich möchte euch hier eine weitere Fassette des Schnitzes vorstellen. Eine kleine Halterung, die man sich selbst fertigen kann und einen gut geschliffenen Stechbeitel. Die Rohlinge habe ich mir auf der Dechselbank gefertigt. Leider bin ich momentan mit dem
Span - Baum stechen etwas aus der Übung und das Holz hätte ich zuvor auch wässern müssen, ich denke, das man trotzdem alles gut erkennen kann.
Ein solches Span -Baum stechen ist eine sehr schöne Übung bei der man selbst testen kann, in wie weit man sein Werkzeug beherrscht. Hiebei ist darauf zu achten, das der Span in einer gleichmäßigen Stärke vom Holz abgehoben wird.
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Re: Was zum Üben

Verfasst: Fr 26. Aug 2016, 11:12
von hoerbi
Hallo Jakob,

es ist richtig, das Spanbaum stechen kommt aus dem Erzgebirge und ist eine recht alte Tradition.
Die Rohlinge werden 1 Tag zuvor von mir mal für ein paar Minuten ins Wasser gelegt und dann in einem Behälter aufbewahrt, damit das Holz die Feuchtigkeit langsam aufnehmen kann.
Man kann aber auch Holz verwenden, das so um die 10 -12 % Restfeuchte hat.
Ich stamme aus dem Ort in Thüringen in dem ich jetzt wohne, habe aber 23 Jahre im Erzgebirge gelebt und 1983 da auch meine Schnitzerlaufbahn begonnen.
Rächermännche schnitze ich nicht gerade, doch man kann jede geschnitzte Figur auch als Räuchermannel herrichten.

Re: Was zum Üben

Verfasst: Sa 27. Aug 2016, 09:21
von Dirk
Hallo Herbert
Das ist ja ganz schön schwierig was Du da machst. Ich denke mal es ist wichtig das sich der Spann gut rollt, und eine gewisse Länge hat damit es klappt.
Habe es mal versucht 3-4mal dann aber gesehen was wird. Im erzgebierge ist auch eine Vorstellung der Arbeit. Habe mehr mal die schritte angeschaut, und wieder zu hause probiert. Leider ohne Erfolg gekrönt, jetzt wo Du das Thema wieder auf erstehen lässt. Bekomme ich wieder Lust dazu, ist mal was anderes als immer zu Männlein zu schnitzen. Und Üben kann man immer, da Lernt man ja durch.
Welche Maße haste den dazu verwendet und wie ist der Beitel den angeschliefen 30°-25°.

Mfg
Dirk

Re: Was zum Üben

Verfasst: Sa 27. Aug 2016, 09:42
von Hans
Hallo Herbert ,

da habe ich auch so ein interessantes Teil , das ein Schnitzer aus dem Erzgebirge mal auf einem Markt direkt vor Ort geschnitzt hat , so als Anschauungsobjekt ; ich habe mir damals eines mitgenommen.
Es war gewässertes Nadelholz - nur ein gerades Stück - dann hat er es " x - mal " gespaltet und hintereinander gesteckt .
Auch eine Kunst für sich .

Hans ... aus Franken

Re: Was zum Üben

Verfasst: Sa 27. Aug 2016, 17:00
von hoerbi
Hallo Schnitzfreunde,

@ Dirk, das Stemmeisen habe ich mit einem Winkel frei nach Augenmaß geschliffen. Nun war ich noch mal in der Werkstatt und habe gemessen. Es sind 34 Grad. Der Winkel kann also zwischen 33 und 35 Grad liegen, so daß sich der Span schön rollen kann.
Die ersten Rohlinge waren zu kurz und im Durchmesser zu dick. Die neuen die ich gemacht habe sind 20 cm lang ca. 17 mm im Durchmesser und haben eine kleinen Zapfen (1 cm) lang und 10mm Durchmesser. Der Zapfen ist immer etwas abhängig von der Aufnahme. In der Aufnahme befindet sich ein kleines Kugellager um zu verhindern, das sich beim drehen des Rohlings die Schraube lockert. Diese Schraube kann natürlich auch aus Metall sein und nicht wie bei meiner Konstruktion aus Holz.

@ Hans, das Vögelchen kenne ich, das aus vielen kleinen Leisten gefertigt ist, doch einen Span so abzuheben ohne das er weg geschnitten wird ist eine ganz andere Geschichte.
Abgesehen davon, gehört schon eine Menge Vorstellungskraft dazu um so ein Gebilde zu konstruieren und sieht natürlich klasse aus.

Re: Was zum Üben

Verfasst: Sa 27. Aug 2016, 20:09
von Dirk
Hallo
@Herbert Danke habe das alles notiert, der An schlief des Stecheisen ist der der bei Hartholz verwendet wird.
Werde es mal probieren , die Woche die jetzt kommt bin ich erst mal weniger dazu.
Werde dann berichten.

Hans
Das Vogel gefällt mir, wie Herbert schon schreibt ist es ganz schön schwierig solch ein Gebilde zu kreieren.
Dirk