mit diesem Beitrag möchte ich einmal etwas Theorie um die Praxis des Schnitzens bringen.
Allgemein findet das menschliche Auge Gegenstände schön oder eben hässlich.
Der Grund hierfür liegt im Empfinden des einzelnen. Wenn beispielsweise etwas schön ist, passt alles harmonisch zusammen, so das der Gegenstand als Ganzes von uns als schön empfunden wird.
Hierzu haben sich ganz schlaue Kopfe Gedanken gemacht, um dieses Empfinden in eine Formel zu packen. Ich rede hier von der „goldenen Regel“, die bereits in der Antike Verwendung fand. Ob nun unsere Kirchen oder das Kolosseum in Rom, überall ist diese Regel zu finden.
In der Schnitzerei wird diese Regel auch als „goldener Schnitz bezeichnet. Hierbei berufe ich mich auf die Aussagen des Herrn Koch.
Es sind zwei wichtige Werte für eine Berechnung notwendig.
Um einen nächst größeren Wert zu ermitteln wird der Wert von 1,33 mit X multipliziert und um den nächst kleineren Wert zu berechnen, multipliziert man X mit dem Wert 0,75.
Eigentlich ganz einfach.
Ein Beispiel, das sich auf das Schnitzen bezieht:
Eine Figur soll 18 cm hoch werden. Um nun die Schulterbreite zu ermitteln benötigt man den nächst kleineren Wert.
Dazu teile ich zunächst diese 18 cm in drei Bereiche und erhalte 3 Strecken von je 6 cm.
Nun multipliziere ich den Wert 6cm x 0,75, und erhalte den kleineren Wert von 4,5 cm.
Jetzt habe ich die Maße für das Rechteck mit einer Höhe von 6 cm und einer Breite von 4,5 cm.
Wenn ich drei dieser gleich große Rechtecke übereinander setze habe ich exakt die Höhe von 18 cm und die Breite von 4,5 cm.
Genau in dieses große Rechteck passt nun ein kompletter Mensch hinein, und ich kann sagen die Figur ist 18 cm groß und hat eine Schulterbreite von 4,5 cm.
Selbstverständlich ist es auch möglich, 2 x die Kopflänge ergibt die Schulterbreite, doch dieses Maß ist ungenau, wenn es darum geht, kleine Figuren zu schnitzen.
Umgekehrt geht es natürlich auch.
Ich habe eine Breite von 7 cm und suche das nächst größere Maß.
Das sähe wie folgt aus: 7 cm x 1,33 = 9,31 aufgerundet 9,3 cm.
Ein Rechteck mit einer Höhe von 9,3 und einer breite von 7 cm
Nachdem ich drei dieser Rechteck übereinander gesetzt habe, erhalte ich eine Höhe von 28 cm.
Zu guter letzt noch ein Beispiel: Nach einer achtel Teilung erhalte ich eine Kopflänge, von 2,5 cm für meine Figur. 2,5 x 0,75= 1,88 = 1,9. Somit habe ich die Kopfbreite nach dem goldenen Schnitt ermittelt.
Nun kann sich jeder der sich dafür interessiert, seine Gedanken dazu machen oder diesen Beitrag kommentieren.
